Werbung als "wurst case" für Würstelstand in Wien

Der Wiener Würstelstand in der Pfeilgasse 1 (Wien-Josefstadt) ist für guten Geschmack bekannt. Was dem Betreiber nun übel aufstößt ist ein zwölf Meter hohes Cola-Werbebild auf der Hauswand hinter dem Imbiss. "Das kann man auf einem Billboard am Flughafen machen. Aber nicht auf so einem Grätzlplatz", ärgert sich Würstelstand-Chef Mike Lanner. "Es ist schirch. Das ist keine Street Art." Als Protest benannte Lanner den Wiener Würstelstand nun sogar in "Wiener Widerstand" um.

#wurstcase

Darunter auf der Markise prangen die Hashtags "#schaswerbung, #ichzuckaus, #wurstcase, #zeroleiwand". Eine Anfrage an die für die Werbung zuständige Agentur konnte Lanner nicht beruhigen. Die Agentur handelte das Thema mit dem Kommentar ab, was die Werbekunden abbilden, darauf habe man keinen Einfluss. Die Cola Werbung soll bis Ende August zu sehen sein. Zu lange, findet der Imbiss-Profi. Er lädt Mittwoch (20.7.) ab 18 Uhr zu einer Demo, spendiert bis 21 Uhr 50 Liter Freibier. "Friedlich aber laut genug, um bis zum Wienerberg gehört zu werden" soll es werden.

"Werbungen waren bisher bunt"

Schon früher wurde die Mauer von Street-Art-Künstlern mit Werbebildern versehen, gestört hat das bisher niemanden. "Die Werbungen zuvor waren bunt, haben das Grätzl schöner gemacht", erklärt Lanner. "Das war Graffiti-Kunst mit einem Markenlogo, das war geschmackvoll. Das hat uns auch gefallen." Das habe sich nun leider geändert. Es fehle da vollkommen das Feingefühl für den Ort und die Umgebung der Werbung, findet er.