Politik

Rüffel für Kurz: "Kömma bitte des Handy wegtun"

Die SPÖ übte am Mittwoch im Nationalrat heftige Kritik am Krisenmanagement der Regierung: Mehr als eine halbe Million Arbeitslose seien eine Schande!

24.02.2021, 17:47
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Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) im Rahmen einer Sitzung des Nationalrates im Parlamentsausweichquartier in der Wiener Hofburg am Mittwoch, 24. Februar 2021
ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com; Screenshot APA / ORF

Die krisenbedingte enorme Arbeitslosigkeit sorgte für hitzige Debatten im Parlament. "Derartig Dinge zu verdrehen, derartig Missstände schönzureden, das ist eine Katastrophe und das ist einem Hohen Haus nicht würdig", kritisierte SPÖ-Abgeordneter und Bau-Holz-Gewerkschafter Josef Muchitsch in Richtung der Regierung – Tadel für Sebastian Kurz inklusive.

Bereits kurz nachdem er hinter das Rednerpult getreten war, wandte sich der Sozialdemokrat direkt an den Bundeskanzler, der gerade für alle sichtbar auf seinem Smartphone herumtippte: " Herr Bundeskanzler, kömma amal bitte des Handy wegtun? Wir reden über Menschen, die arbeitslos sind. Wir reden über die Wirtschaft, die nicht weiß, wo ist das Licht am Ende des Tunnels – und Sie spielen mit dem Handy herum." 

Kurz nahm diesen Rüffel mit starrer Mine zur Kenntnis, schenkte Muchitsch aber danach zumindest kurzfristig etwas Aufmerksamkeit, ehe er sich leger zu einem Plausch mit Arbeitsminister Martin Kocher zurücklehnte.  

Im Rahmen der Debatte hatte auch SPÖ-Abgeordneter Christoph Matznetter scharfe Kritik an der Regierung geübt: "5130.000 Arbeitslose sind eine Schande!", sagte er. Parteichefin Pamela Rendi-Wagner beklagte den langsamen Verlauf der Impfungen und brachte die Sozialdemokratie als "konstruktiven Partner" in Stellung, um für die eigenen Vorschläge zu werben. 

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